08. März 2021, Upper Hillside, MH

Kein halbes Jahr nach der erschütternden Verbrechensserie muss Mourning Hill ein Familiendrama mit mehreren Toten verkraften. Aus Gründen, die sich aus dem bisherigen Ermittlungsstand noch nicht rekonstruieren lassen, ereignete sich am vergangenen Wochenende eine grausame Bluttat in einer Villa in der Upper Hillside. Nach Angaben der Polizei hatte die zum Tatzeitpunkt 18-jährige Täterin zunächst ihre Eltern und ihre beiden Brüder getötet. Im Anschluss daran nahm sie sich selbst das Leben. Ihr ebenfalls anwesender Onkel wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Chastity Hospital eingeliefert.

Der Vorfall hat sich in der Nacht zum Sonntag auf dem Grundstück der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Familie Hawthorne zugetragen. Gegen 21 Uhr war ein Notruf bei der Polizei eingegangen, weil Nachbarn angaben, mehrere Schüsse gehört zu haben. Als die Einsatzkräfte wenig später am Ort des Geschehens eintrafen, kam für die fünfköpfige Familie jedoch bereits jede Hilfe zu spät. Die Ermittler wollen Fremdverschulden noch nicht von der Hand weisen, gehen momentan allerdings von einer familiären Tragödie und einem erweiterten Suizid aus.

Eine Tragödie, die Mourning Hill nicht nur einen ihrer einflussreichsten Gönner, sondern auch ein Stück Geschichte entrissen hat.

Die Wurzeln der Familie Hawthorne reichen bis in die Gründerzeit der Stadt zurück. Schon im frühen 19. Jahrhundert erkannte Rupert Hawthorne das Potenzial des Landstrichs, auf dem sich seine Familie niederlassen und den er in den folgenden Jahrzehnten seinen Vorstellungen entsprechend formen sollte. Ohne den unermüdlichen und stets großzügigen Einsatz der Familie Hawthorne, die ihren Namen nicht umsonst unserer geschätzten Academy leiht, würde Mourning Hill heute wohl ein ganz anderes Gesicht tragen und es ist schwer, sich eine Zukunft ohne die stützende und führende Hand der Hawthornes vorzustellen.

Einige Tage nach dem Verbrechen rückt die Gemeinde in Bestürzung und Fassungslosigkeit näher zusammen. Und viele stellen sich die Frage: Hätte dieses Unglück verhindert werden können? Darunter auch der aufstrebende Lokalpolitiker Calvin Sanders, der dem ergreifenden Schicksal der befreundeten Familie wie folgt gedenkt: „Diese Tragödie hat Mourning Hill in ihren Grundfesten erschüttert. Wir trauern um diejenigen, die uns gewaltsam entrissen wurden … Um eine derjenigen Familien, die geholfen hat unsere wundervolle, ehrbare Stadt aufzubauen und die ihre schützenden Hände über sie gelegt und sie aufrechterhalten hat.“

Am kommenden Wochenende findet ein Gottesdienst für die Verstorbenen der Familie statt. Die Türen der St. Padraig’s Church stehen bis dahin – und natürlich auch darüber hinaus – all jenen offen, die mit ihrer Trauer nicht allein sein wollen.